Interview | Biennale in Venedig
Kunst, Kunst
und noch mehr Kunst. Das beschreibt so ziemlich den Aufenthalt des Mediendesign
Kolleg Krieglach bei der Kunstbiennale in Venedig. Gefüttert mit unendlich
vielen Informationen über zahlreiche, internationale Künstler und deren
Kunstwerke, verbrachten wir vier Tage in der italienischen Stadt. Ich, Maleen
Moser, Studentin des Kolleg Krieglach, möchte meiner Klassenkollegin einige
Fragen zur Biennale stellen, Einzelheiten aus ihrer Sicht erfahren und
nachforschen, was ihr sowohl im positiven als auch im negativen Sinn in
Erinnerung geblieben ist.
Wie würdest du den Ablauf in diesen vier Tagen beschreiben?
Am ersten
Tag sind wir mit dem Bus nach Punto Sabione und von dort mit der Fähre nach
Venedig gefahren. Dort haben wir den Nachmittag in der Stadt verbracht. Die
Gardini haben wir uns am zweiten Tag angeschaut. Dort haben Künstler aus
verschiedenen Ländern in den Gebäuden, den sogenannten „Pavillons“, ihre
Kunstwerke ausgestellt. Den dritten Tag haben wir in die Arsenale verbracht,
dies ist eine ehemalige Schiffsbauhalle, in dem auch viele Künstler ihre Werke
ausgestellt haben. Am letzten Tag sind wir wieder zurück nach Hause gefahren.
Zuvor haben wir uns das „For Forest“-Projekt angesehen. In das Klagenfurter
Stadion sind Bäume gepflanzt worden, um auf unser Klimaproblem aufmerksam zu
machen.
Was wird dir persönlich in Erinnerung bleiben?
Im
italienischen Pavillon waren sehr viele unterschiedliche Kunstwerke, wovon
einige in Erinnerung bleiben. Der polnische Künstler hat in einem weißen Raum
ein Flugzeug, welches von innen nach außen gestülpt ist, ausgestellt. Auch
Frankreich war interessant, da dort auf die Problematik der Umweltverschmutzung
aufmerksam gemacht wurde, indem der blaue, an das Meer erinnernde, Boden mit
Müll überhäuft wurde.
Was hat der österreichische Pavillon in dir ausgelöst?
Provokation,
Feminismus und Sexismus. Das sind die drei Schlagworte, welche mir in den Sinn
kommen, wenn ich an den österreichischen Pavillon denke. Teils verstörende
Bilder und Texte an den Wänden, ließen uns kurz in die Welt der Künstlerin
Renate Bertlman eintauchen. Besonders beeindruckend war das Meer aus Glasrosen,
aus welchen Messerspitzen ragten. Der Hintergedanke, dass die Messerspitzen mit
den Stängeln der Rosen im Schatten eins werden, hat mich extrem beeindruckt.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass der österreichische Pavillon gut
strukturiert, interessant und durchdacht aufgebaut war.
Habt ihr eine bestimmte Aufgabe für die Biennale bekommen?
Ja, wir
haben den Auftrag bekommen, ein Kunstwerk auszuwählen, davon Fotos zu machen,
es zu interpretieren und Informationen über den Künstler zu sammeln.
Und welches Kunstwerk hast du ausgewählt?
Ich habe von Andra Ursuta „Divorce Dump“ ausgewählt. Zu sehen sind eine Wirbelsäule und Rippenknochen, welche mit Müll befüllt sind. Ich habe das Kunstwerk mit der Umweltverschmutzung und dem Klimawandel verbunden.
Wovon warst du enttäuscht?
Enttäuscht
war ich nicht wirklich, aber etwas verwirrt von dem Deutschen Pavillon. Dort
war lediglich eine Baustelle zu sehen. Eine mögliche Interpretation wäre ein
Vergleich mit dem Berliner Flughafen, der seit Jahren eine Baustelle ist.
Würdest du die Biennale wieder besuchen? / Würdest du die Biennale weiterempfehlen?
Es war ein einzigartiges Erlebnis, Kunst aus den verschiedensten Ländern zu sehen. Ich kann es jedem Kunstliebhaber empfehlen, aber auch jenen, die noch nicht viel mit Kunst „am Hut haben“.